Sonntag, 20. März 2016

Wie alles begann




Alles fing im April 2015 an.

Ich war sehr sportlich aktiv, habe drei bis viermal in der Woche Freeletics gemacht und ab und an konnte ich mich auch mal zum Joggen aufraffen.

Dann bemerkte ich immer öfter, dass ich vor allem bei Sit ups, Schmerzen im unteren Rücken und in der rechten Leiste bekam.

Schob alles auf Übertraining und Muskelkater und ignorierte einige Zeit die Schmerzen.

Doch plötzlich kam der Tag, wo ich überhaupt nicht mehr ein und aus konnte.
Nach einer schlaflosen Nacht raffte ich mich auf und fuhr in eine orthopädische Notfallambulanz.

Eigentlich mit der Hoffnung „eingerenkt“ zu werden oder wenigstens eine schmerzstillende Spritze abzugreifen kam ich in eine Sprechstunde zu einem Orthopäden.

Dieser machte ein paar Test mit mir, tastete mich ab und kam sehr schnell zu dem Entschluss, dass das nur ein Bandscheibenvorfall sein kann.

Ich bekam ein Rezept für Schmerzmittel und eine Überweisung zum MRT und einem Neurochirurgen.

In diesem Moment brach eine Welt für mich zusammen… Mit 32 ein Bandscheibenvorfall?!
Gerade jetzt, wo ich endlich einen Sport gefunden habe, der mir Spaß macht und Erfolge bringt?
Und Anfang Juni stand auch noch eine Kreuzfahrt an, auf der ich mit meiner Familie und meiner besten Freundin meinen 33. Geburtstag feiern wollte.

Alles zog in weite Ferne…

Da der Termin für das „Notfall-MRT“ erst nach dem geplanten Urlaub war, blieb mir nichts anderes übrig, als das so hinzunehmen und das Beste aus der Zeit zu machen.

Der Urlaub war trotz einiger Schmerzen und Einschränkungen sehr schön, aber ich wollte mich von der blöden Bandscheibe auch nicht unterkriegen lassen.

Mit guter Physio würde ich das schon alles in den Griff bekommen.

Mitte Juni war dann der Tag des MRTs… Trotz höllischer Platzangst habe ich die Zähne zusammen gebissen und die ganze Prozedur ohne Beruhigungsmittel durchgestanden.

Nach kurzer Wartezeit konnte ich dann mit dem Radiologen sprechen. Dieser teilte mir mit, dass ich die Bandscheiben von einem jungen Reh hätte und überhaupt nichts darauf hinwies, dass ich Bandscheibenprobleme hätte.

Einerseits große Freude, andererseits wieder neue Ungewissheit.

Dann ging es mit den Bildern zum Termin beim Neurochirurg.

Von ihm kam dann die neue Diagnose: Ist wohl das ISG…

Das klang für mich nach einer zu bewältigenden Aufgabe.



Somit startete ich dann mit Manueller Therapie in einer Physiopraxis. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben und fachmännisch betreut.

Zusätzlich ließ ich mir einmal das ISG infiltrieren. Eine Prozedur, die einfach nur schmerzhaft war und kein bisschen was brachte.

Schon beim zweiten Physiotermin, als mein Therapeut ein paar Bewegungen mit meinem Bein machte, hatte ich sehr starke Schmerzen. Er schaute mich an und meint: „Na wenn das mal nicht die Hüfte ist, das sollten Sie abklären lassen.“ Das war dann schon Mitte Juli.

Wir zogen unsere sechs Termine durch und legten unsere Aufmerksamkeit schon da auf die Hüfte.

Dann also neuer Termin beim Orthopäden. Die Schmerzen wurden ja kein Stück besser und teilweise konnte ich kaum mehr 500m am Stück laufen.

Ich sprach das Thema Hüfte an und bekam tatsächlich einen Termin zum Röntgen.

Und wieder: Abwarten und grübeln…

Und während des Grübelns und einigen Gesprächen mit meinen Eltern fiel uns mein „Babytagebuch“ ein. Dies hatte mein Vater in meinen ersten Lebensmonaten sehr detailgetreu geführt. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass es nicht schön ist zu lesen, dass man schon als Baby zu viel gewogen hat ;-)

Ich schnappte mir das Buch und fing an zu lesen. Und tatsächlich stieß ich auf folgenden Eintrag:

„Bei Dr. X (Orth.) gewesen. Bis auf eine kl. Abspreizhemmung links (Kopf des Oberschenkelknochens links ganz wenig kleiner als rechts auf dem Röntgenbild) war alles in Ordnung; keine Spreizhöschen nötig. Nach dem 1. Laufen sollen wir nochmal vorbeischauen.“

Endlich eine Spur… Jetzt hieß es das Röntgenbild abwarten.

Mit dem Röntgenbild wieder zum Orthopäden und dieser entdeckte wirklich eine Hüftdysplasie rechts.

Aber dann kam der Hammer, so eine minimale Hüftdysplasie kann gar nicht dieses Ausmaß an Schmerzen auslösen. Ich solle doch schlank und sportlich bleiben, dann wird das schon wieder.
Und dann gibt es halt mit Mitte 40 ne künstliche Hüfte!

WIE BITTE??? Ich konnte zu diesem Zeitpunkt teilweise kaum mehr laufen und solle sportlich bleiben? Und mit Mitte 40 ein künstliches Gelenk? Ich war völlig überfordert mit dieser Aussage.

Er wollte weiter forschen und somit habe ich mich auch noch auf eine Borellieninfektion testen lassen. Wie von meinem Hausarzt vorausgesagt, natürlich negativ.
Zusätzlich habe ich dann auch noch zwei Wochen Cortison genommen, um rheumatische Ursachen ausschließen zu können.
Außer den Nebenwirkungen des Cortisons veränderte sich aber nichts an meinem Zustand.

Ich fing an mich immer mehr mit dem Thema Hüftdysplasie zu beschäftigen und recherchierte viel im Internet.
Dort stieß ich auf Dr. Mattes in Ravensburg und machte einfach mal einen Termin aus.

Davor bin ich auf Anraten natürlich noch zu anderen Orthopäden gegangen.
Das hätte ich mir allerdings auch sparen können… Aber gut, man greift ja nach jedem Strohhalm und ich habe jetzt tolle Einlagen für meine Schuhe ;-)

So verging die Zeit mit viel Physio, um die Schmerzen zu lindern und ein bisschen Muskulatur zu erhalten…

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